Von Seoul nach Busan

Ok, nun etwas ausfuehrlicher. Ich hab am Montag doch nicht den KTX genommen, sondern ein Ticket fuer den normalen Zug. Die Fahrt dauerte dann etwas laenger, ca. 6h, aber dafuer war es um einiges billiger. Korea macht es einem echt einfach von A nach B zu kommen. Viel ist via Automaten geregelt und das Wichtigste auf Englisch bzw. auf Englisch umschaltbar. Zu Beginn der Strecke war ich noch alleine, spaeter stieg jedoch eine junge (23) Koreanerin zu und teilte die Fahrt bis kurz vor Busan mit mir. Kaum Platz genommen, fragte sie auch schon:

Where are you going?

Ich hab mich auf dem Rest der Fahrt noch ganz gut mit ihr unterhalten, auch wenn sie zwar gut Englisch verstand, aber kaum sprach. Sie hatte jedoch auf ihrem Handy ein Koreanisch-Englisch Woerterbuch, mit dem sie mir dann immer die englischen Woerter gezeigt hat. Sie erzaehlte, dass sie auch schonmal auf Jeju war und wir hatten es dann von einigen Sehenswuerdigkeiten dort. Als sie dann meinte,

I like Udo.

war ich kurz irritiert. Woher kannte sie denn meinen Onkel? Aber dann fiel es mir ein. Udo ist eine kleine Insel neben der Insel Jeju

Wir gingen dann ein Abteil weiter, in dem mehrere Rechner mit Internetzugang standen. Also Korea ist total vernetzt und eigentlich kommt man von fast ueberall ins Internet. Als ich meinen Rucksack mitnehmen wollte, wies sie mich mehrmals darauf hin, dass ich ihn ruhig liegen lassen kann. Das ist mir bis dato schon mehrmals aufgefallen. Hier muss man nicht extrem auf seine Sachen aufpassen. Das heisst nicht, das nie was geklaut wird, aber die Kriminalitaet ist hier doch sehr gering. Bisher habe ich auch nie einen Schaffner nach Tickets fragen sehen. Es ist sogar so, dass sich ein Busfahrer vor Beginn der Fahrt vorstellt und die Bahnangestellten jedesmal wenn sie in ein Abteil kommen bzw. es verlassen eine kurze Kopfverneigung machen. Schon etwas ungewohnt, wenn man das nicht kennt.

Ich fragte sie dann nach der Uhrzeit, da ich immer noch nicht auf dem Markt war, um mir eine zu kaufen. Sie hat mir dann kurzerhand ihre Armbanduhr geschenkt, als ich das erwaehnte. Das gleiche ist mir bei der Chinesin passiert, als ich mir ein Handtuch vom Markt besorgen wollte, hat sie mir eins von sich geschenkt. So komm ich ja nie auf den Markt! Ach ja, der Name der Koreanerin war Angelica und sie ist Hair Designerin oder sowas. Eine Station vor Busan ist sie dann ausgestiegen und ich dann spaeter in Busan.