In Katherine am Bahnhof angekommen, suchte ich erstmal eine Karte, um mich zu orientieren.
Unglücklicherweise lag der Bahnhof ziemlich abseits und zu Fuss wäre das eine Tortur.
Während ich noch am Grübeln war, wie ich ins Zentrum komme, sprach mich schon ein Busfahrer an.
Die Fahrt sei umsonst... Perfekt! Eine andere Wahl hab ich sowieso nicht.
Der Fahrer ist Österreicher und lebt schon länger in Australien.
Nach etwas Smalltalk hat er mich dann beim nächsten Hostel rausgeworfen.
Viele gibt es hier eh nicht, denn Katherine hat gerade mal 11.000 Einwohner.
Was einem gleich auffällt, ist die starke Präsenz von Aborigines.
Meine eigene Erfahrung sollte ich in den nächsten Tagen mit ihnen machen.
Extrem heiß ist es hier. Ich glaub, ich könnt sogar ein Spiegelei auf 'ner Arschbacke braten.
Ohne Sonnenschutzcreme sollte man hier nicht unterwegs sein.
Und da wir ja so schwitzen, gehen wir uns erstmal in den "Hot Springs" abkühlen
Nach der Abkühlung und dem langen Weg zurück, machte ich kurz Rast im Park.
Als ein Aborigini vorbeilief und ich ihn grüßte, kam er auf mich zu.
Der will bestimmt nur Kohle zum Saufen, denk ich mir.
Er fragt mich, warum ich hier alleine sitze und ob alles ok ist.
Anschließend frägt er freundlich, ob ich 3 Dollar hab.
Auf die Frage, ob er mir einen 1-Millionen-Dollar-Schein wechseln kann, hat er mir nicht mehr geantwortet und ist gegangen.
Während ich weiter durch die Stadt - oder besser gesagt Dorf - schlendere,
tummeln sich die Aboriginis vor den "Bottle Shops" um sich Alk zu kaufen.
Vor mir legen sich welche einfach auf die Straße und pennen besoffen ein.
Ein Kind pisst sich vor mir in die Hosen und läuft dann weiter.
Der Rest sitzt am Straßenrand und schaut in der Gegend umher.
Da fällt mir der Satz aus einer Australien Doku im Fernsehen ein:
"Die Aboriginis schauen hier einem Leben zu, dass nicht ihr eigenes ist"
Doch es kommt noch besser.
Abends kreisten nach kurzer Zeit mehrere Aboriginis um mich, wie Planeten um die Sonne.
Geradeaus laufen konnte von denen eigentlich keiner mehr. Das alles gleichte eher einem Zombiefilm.
Als der erste auf mich zukam, wich ich ihm um ca. 5m nach links aus.
Doch er blieb auf Kurs und folgte mir.
Nachdem ich einen großen Bogen um ihn machte, kehrte er um und verfolgte mich.
Sein Gelalle konnte ich nicht verstehen.
Als er immer näher kam, zog ich's Messer ...äh Handy und drohte mit der Polizei.
Dass ich kein Guthaben mehr auf der PrePaid Karte habe, brauch er ja nicht wissen :-)
Nach dem Schreck, hockte ich mich erstmal auf die Bank.
Zu spät. Der nächste war im Anmarsch.
Der war so hackedicht, dass er nichtmal gerade stehen konnte.
Während ich noch einen geeigneten Fluchtweg suchte, hob er mir schon 10 Dollar entgegen.
Was er genau von sich gab, hab ich nicht verstanden.
Gemeint war aber wohl, dass ich ihm dafür Alk auf der anderen Straßenseite kaufen soll, weil man ihm nichts mehr verkauft.
Ich hatte noch nichtmal das "NEIN" ausgesprochen - schon legte er los:
"Are you a racist!? YOU ARE A RACIST !!"
Oh man! Ich bin kein Rassist, aber ich werd hier gleich zum TERRORIST und dann hagelt's Kopfnüsse!