Australia resurrected: Alice Springs

In Alice angekommen, war es nur ein Katzensprung vom Bahnhof bis zur nächsten Unterkunft.
Kein Wunder - Alice Springs ist auch nur ein paar Straßen groß.
Das Navigieren dorthin gestaltete sich jedoch etwas schwieriger.
Ich hatte keine Straßenkarte dabei - durfte aber den Reiseführer einer kleinen Japanerin in Augenschein nehmen.
Man glaubt es kaum, aber ich konnte doch tatsächlich aus dem japanischen Wirrwar die Wegbeschreibung ablesen.
Es scheint so, als bin ich nicht der einzige IT-ler unter den Reisenden.
In meinem Zimmer traf ich einen deutschen Informatiker, der jedoch schon nach einem Tag wieder abreiste.
Sein Bett bezog daraufhin ein chinesischer Programmierer, der mittlerweile in Kanada lebt.
Hat mal für Corel am WINE Projekt gearbeitet und war bis vor kurzem noch bei ASUS beschäftigt um deren JAVA Engine für Handys zu programmieren. Da ihm die Arbeitsverhältnisse zu sehr auf die Substanz ging,
hat er gekündigt und ist nach Australien gekommen, um sich wieder zu regenerieren.
Er humpelt schon die ganze Zeit durchs Zimmer und einige Tage später
lässt er seinen Fuß im Krankenhaus untersuchen, da es immer schlimmer wurde.
Nach Aussagen der Ärzte entzündet und muss sofort behandelt werden.
Kaum war er abgereist, kamen auch schon die nächsten IT-ler.
Zwei Studenten für Wirtschaftsinformatik aus Dresden. Das waren vielleicht zwei Backpfeifen.
Die hätten lieber als Komiker zum Fernsehen gehen sollen. Zwei wahre Meister im Sprüche klopfen.
Weniger lustig waren die Schnarcher. Angefangen hat es mit dem Franzosen.
Klein und schmächtig - aber schnarcht wie ein Großer.
Manchmal dachte ich, das Bett würde gleich zusammenbrechen.
Damit aber noch nicht genug.
Am darauf folgenden Tag - tief in der Nacht - schlich sich ein weiterer Zimmergenosse in sein Bett und legte, ohne lang zu zögern los.
Ob man das als Schnarchen bezeichnen kann, weiß ich nicht.
Derartige Töne hab ich noch nie zuvor gehört.
Ein hemmungsloses Fürzchen gesellte sich zwischendurch auch mal dazu. Wie nett...
Doch dem nicht genug. Aus der anderen Ecke trat ein weiterer Mitstreiter in Konkurrenz - eine Dame!
Ein Tritt gegen das Bett vom Franzosen und er verstummte für ca. 5 min.
Das Gesamtkonzert konnte dieser Notbehelf jedoch nicht erschüttern und so "sangen" sie die ganze Nacht...