Als ich heute mal wieder mit dem Rad von der Arbeit heimfuhr und mich eine Wahnsinnige beinahe mit ihrem Auto von der Straße drängte, wurde mir bewusst, wie oft ich solchen Katastrophen schon entrinnen konnte. Das muss an meinen vielen Schutzengeln liegen. Ich muss nicht lange überlegen damit mir einige Beispiele einfallen:
An dieses Ereignis kann ich mich selber nicht erinnern. Es basiert auf Erzählungen meiner leiblichen Eltern und ist warscheinlich weniger spektakulär wie die darauf folgenden...
Man stelle sich einen steilen, schnee-bedeckten Berg vor. Oben meine Mutter, unten mein Vater, im Schlitten ich alleine. Der Schlitten wird angestubst und ich rase den Berg hinab. Auffangen sollte mich mein Vater, doch ich schoß komplett mit Schlitten durch seine Beine hindurch. Kurz dahinter befand sich zum Glück ein Schneehaufen, der mich auffing.
An die Geschichte erinnere ich mich noch ganz schwach. Ich vergnügte mich im Vorraum unseres Hausarztes als auf einmal alle in Panik gerieten und an meinem Gesicht rumfummelten. Erst jetzt bemerkte ich, was die von mir wollten. Ich hatte mir selbst - ohne es zu merken - Gardinen Ösen die Nase hochgedrückt. Das hätte böse enden können.
Diese Szene werde ich niemals vergessen. Es war Silvester und draußen wurden reichlich Feuerwerkskörper angezündet. Ich sah meiner Mutter zu, wie sie zigarrenförmige Stäbe anzündete und in ihrer Hand hielt. Die sprühten einfach nur Funken. Das sah cool aus. Ich wollte das auch machen. Also einfach einen genommen, angezündet und gegrinst. Auf einmal schaut mich meine Mutter panisch an, reißt mir den Stab aus der Hand und wirft ihn weit weg. Ja spinnt die jetzt, dachte ich... Doch was ich nicht bemerkt hatte: Es gab silberne und goldene Stäbchen. Die silbernen sprühten, die goldenen explodierten. Im Gras war kurz drauf ein Mega-Loch. Und nun ratet, was für einen ich hatte...
Calamares hab ich schon immer gern gegessen, doch einmal wäre ich beinahe dran erstickt. Wo und wann das war, weiß ich nicht mehr genau. Nur dass jemand so lange auf meinen Rücken eingedroschen hat, bis er wieder rausfiel...
Zu der Zeit waren BMX-Räder angesagt und ich radelte nahe der Straße neben dem Friedhof rum. Vor mir fuhr ein Freund mit seinem Rad den kleinen Hügel hinab durch eine Wasserpfütze durch. Ich schaute eigentlich nur auf die Pfütze und ich war verzaubert, wie das Wasser sich dadurch bewegte. Das wollte ich auch probieren und fuhr mit meinem Rad auch durch, schaute zurück, ob sich das Wasser genauso verhielt. Ich drehte mich wieder nach vorne, sah links im Augenwinkel einen gelben Streifen und dann hörte ich nur einen lauten Knall.
Ich sah noch kurz ein paar Wolken, einige Bäume und dann den Asphalt. Ich schlug mit dem Kopf auf den Boden, stand aber sofort wieder auf und rannte die Straße entlang, bis mich jemand am Arm packte (der Autfahrer, wie ich später erfuhr) und ich danach im Krankenwagen aufwachte. Mit Nadeln im Arm und blut-überströmt. Naja, auch das hab ich überlebt mit einem 4-cm tiefen Loch, von dem man heute noch die Narbe sieht...
Kaum erhohlt vom letzten Unfall, legte ich es wieder drauf an. Direkt an unserem Hof gab es eine Kreuzung. Am unteren Straßenbeginn sah ich ein Auto kommen. "Bis der hier oben ist, bin ich längst über die Kreuzung", dachte ich und radelte los. Von wegen... Der erwischte mich hinten am Gepäckträger. Schwein gehabt aber dafür Hausarrest bekommen für die Waghalsigkeit...
Im nahegelegenen Schwimmbad gab es ein kleines Becken. Gerade mal paar cm tief. Darauf lag aber noch eine Regen-Plane von der Nacht zuvor. Hm, cool, da könnte man doch drunter durchtauchen. Durchgetaucht. Und zurück. Und nochmal. Von wegen. Beim letzten Tauchdurchgang hab ich meine Luftreserven total falsch kalkuliert und musste auftauchen. Ich stand mitten im Becken und über mir die riesen Plane. Es war dunkel und ich bekam keine Luft. Nichtmal schreien konnte ich. Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, da sah ich auf einmal Licht. Mein damaliger Kumpel hatte es bemerkt und rollte die Plane von der Seite auf und rettete mich. Puuh, das war knapp...
Mal sehen, ob ich das noch zusammen kriege. Ich schlenderte den Damm am Bahnhof entlang. Das Wetter war genial, angenehm warm. Kurz darauf stand ich auf den Zugschienen und genoss den kühlen Windzug. Bis ich merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Ich drehte mich um und sah meinen Freund am Damm stehen (der gleiche aus dem Schwimmbad). Er rief mir was zu, doch ich konnte ihn nicht verstehen. Doch dann bemerkte ich das Vibrieren der Schienen und sah einen Zug auf mich zukommen. Entwischt!
Mein Kumpel hatte ein Mofa bekommen. Ich durfte aber nur hinten drauf hocken. Wir fuhren so durch die Straßen, bis wir vor eine Kreuzung kamen. Es gab keine Ampel und er fuhr einfach ohne zu Schauen über die Kreuzung. Ich rief noch lautstark "Hey pass doch auf!". Da kam nur ein "Ach was..."
Von wegen. Hinter mir schrammten die Karossen vorbei...
Bei uns im Dorf gibt es einen kleinen See. Als er mal wieder im Winter eingefroren war, hatten wir die glorreiche Idee, das Eis zu überqueren. Zwei meiner Freunde gingen vorraus. Ich war der letzte. In der Mitte angekommen, fing es hinter mir an zu kracken. FUCK! Losgerannt und hinter mir fing immer mehr an das Eis zu brechen, doch ich schaffte es noch bis zum rettenden Ufer...
Ziemlich spät noch mit dem Auto unterwegs, wollte ich nur noch nach Hause. Vor mir immer die gleichen roten Rückleuchten eines anderen Autos. Doch irgendwann sind mir dann wohl die Augen zugefallen und als ich sie wieder aufmachte, kamen 2 rote Lichter vor mir immer näher. Ich konnte noch bremsen, raste aber in das Heck eines Pickups. Nichts Schlimmes passiert. Wieder mal Schwein gehabt...